Hautnah Unterricht in Dänemark erleben

Dicke Jacke, Schal und Handschuhe – diese Ausstattung Ende Oktober / Anfang November ist im nördlichen Dänemark, genauer gesagt in Aalborg, doch wichtig, stellten wir auf unserer Reise fest. Umso wärmer und herzlicher wurden wir dagegen von unseren dänischen Kolleg:innen empfangen. Wir lernten die Vejgaard Østre Skole, vergleichbar mit der Sekundarstufe I einer Gesamtschule, und das Hasseris Gymnasium IB School, vergleichbar mit der Sekundarstufe II einer Gesamtschule, kennen. In beiden Schulen wirkten alle sehr entspannt und freundlich. Lehrkräfte und Schüler:innen gingen herzlich und respektvoll miteinander um. Die Schüler:innen sprachen sehr viel miteinander, ein Handy wurde sehr selten benutzt.

Das Schulsystem ist in Dänemark ganz anders strukturiert als das deutsche Schulsystem. An der Vejgaard Østre Skole fangen schon die Vorschulkinder in der Schule an, gemeinsam in einer Klasse zu lernen. Da es keine äußere Differenzierung im dänischen Schulsystem gibt, kann das Gesamtschulkonzept umgesetzt werden. In Dänemark lernen die Schüler:innen in der gleichen Lerngruppe von der Vorschulklasse bis zum Abschluss der Klasse 9 zusammen. Dies erleichtert das Einhalten von Ritualen und Regeln. Zusätzlich reduziert dies die Bildungsungleichheiten, denn unabhängig ihres sozialen Backgrounds und Leistungsstandes lernen die Schüler:innen zusammen und die Inklusion wird gefördert.

Bezogen auf die ökologische Komponente der Nachhaltigkeit haben wir an der Vejgaard Østre Skole das Fach „Hånd / Design“, in dem die Schüler:innen z.B. Upcycling-Projekte durchführen, kennengelernt. Aus alten Jeans werden Taschen, Kissen oder auch Handytaschen erstellt. Es war erstaunlich zu sehen, wozu die Reste doch noch verwertet werden können.

Unsere Reise wurde durch das Erasmus + Projekt EFFORT- A der Bezirksregierung Arnsberg ermöglicht, mit welchem sich zum Ziel gesetzt wird, Schulentwicklung zu betreiben. Die Grundidee ist es, nachhaltige Schulentwicklung im internationalen Kontext gezielt voranzutreiben.

Gedanken und Ideen nahmen wir mit, unser Horizont wurde definitiv erweitert. Wir sagen „danke“!

Alexandra Stenzel, Simone Schramm-Firin