Am 15. Juni 2022 versammelte sich die Q1 der Gesamtschule Gartenstadt im Blue Notez Keller nicht, um der Hitze der Sonne zu entfliehen, sondern um der Hitze ungewohnt spritziger Kreativität beizuwohnen. Vier junge Männer und eine junge Frau aus der Qualifikationsstufe I traten auf der Bühne gegeneinander an, um nicht nur ihr fachliches Wissen zu messen, sondern auch, den Unterhaltungswert durch den Applausometer zu testen. Der Moderator Helge Hingst erklärte dem Publikum, dass solch ein Science Slam die Wissenschaftlichkeit mit dem Unterhaltungswert verbindet und wir, das Publikum, vor allem anschließend gut gelaunt aus der Show gehen dürfen. Die Themen, die uns erwarteten, konnten kaum unterschiedlicher sein. Nachdem Mark Rudin uns sehr anschaulich mit einigen Gags und Showeinlagen den Ottomotor erklärt hatte, wussten alle im Publikum, wieso diese Maschine die Umwelt schädigt. Joel Schneider vermittelte uns, weshalb die Musik uns Menschen miteinander verbindet, sogar durch die metallischen Klänge von Nirvana hindurch. Aleyna Uyumaz ließ den Inhalt ihrer Handtasche in den Taschen eines Männerjacketts verschwinden, um zu veranschaulichen, wie eingeschränkt die Bewegungsfreiheit bei Frauen durch die Mode ist. Moritz Sauerwein verriet dem Publikum das Geheimnis des Katers nach einem Besäufnis und ließ alle wissen, dass Alkohol vor allem auch in einer Schwangerschaft nachhaltig zu Schäden führen kann. Schließlich erfuhren wir von Ozan Uyumaz, dem Bruder der einzigen Slammerin, dass das Wort „Bitch“ nicht mehr als Beleidigung einer Frau gilt, sondern viel mehr für eine selbstbewusste, unabhängige, sich selbst liebenden Person steht. Beispiele für dieses neue Bitch-Sein boten sich dem Publikum durch die Champions allesamt. Nach dieser geballten Ladung Wissen durfte endlich das Publikum einen Favoriten wählen, während sich die Jury, zusammengesetzt aus Katharina Dirksmöller als Vertreterin der Sekundarstufe I, Lara Wagner als SV-Mitglied und Klaudia Rosinski-Rhode als Schulleitungsmitglied, zur Beratung zurückzog. Frau Rosinski-Rohdes Augen leuchteten, als sie erklärt, dass es unbedingt eine Wiederholung geben müsse, denn die Schüler und die Schülerin zeigten sich so talentiert auf der Bühne, wie man es im Schulalltag oft gar nicht bemerkte. Frau Dirksmöller verriet, dass die Kandidatin und die Kandidaten es ihnen als Jurorinnen nicht leicht gemacht hätten, so unterschiedlich und so interessant war jeder Vortrag für sich. Lara Wagner versicherte, motiviert ins nächste Schuljahr zu gehen, selbst einmal Slammerin zu werden, um so spannend ein unbekanntes Thema wie die Bitch-Geschichte darbieten zu können. Am Ende entschied die Jury sich für Aleyna Uyumaz, die mit leidenschaftlicher Hingabe das Thema der Frauenemanzipation vertrat. Vielleicht sind an der Gegart neue Bühnenshowtalente geschmiedet worden und wir hören von der einen oder den anderen in Zukunft noch einmal. Dann wird es heißen, dass sie dabei waren, damals, an der Gegart. Sie waren die ersten, die mutig ein neues witziges, spannendes Terrain eröffneten. Wir wünschen uns für die Zukunft mehr davon …